Chronologie eines Albtraums

„Kreativität ist die Fähigkeit des Menschen, seine Welt schöpferisch zu gestalten, auf die Anforderungen des Lebens zu reagieren, indem er etwas Neues erschafft. Das kleine Kind, der Mensch in seinem Alltag, der Künstler oder Wissenschaftler, alle reagieren auf Mängel, Abwesenheiten, innere Konflikte, Bedrohungen ihrer psychischen Integrität mit der kreativen Produktion von Symbolen, Vorstellungen, Werken.“ (Jürgen Grieser)

Während sich die Klassen Bundesgymnasium Tanzenberg im letzten Schuljahr durch das Eintauchen in eine kreative Fantasie-Welt abgelenkt und auf eine Thematisierung der Pandemiesituation bewusst verzichteten, entschieden sie sich heuer für die emotionale Auseinandersetzung mit dem „Feind Corona“ in Wort und Bild.

Die Schüler/innen der 5A und 5B ließen sich dabei auf einen kreativen ‚Work in Progress‘-Prozess ein. Ausgangspunkt für ihre die Erstellung der Bilder-Serie "Chronologie Eines Albtraums" im Fach Bildnerische Erziehung war ein auf bestimmten Strömungen fokussierter Themenpool: Dadaismus, Surrealismus und Farbenlehre im Bezug zu Maltechniken – insbesondere die grafischen und malerischen Techniken, welche der Künstlers Max Ernst in seiner Darstellung leerer und versteinerten Stadtperspektiven einsetzte, um in Chiricos metaphysischer Atmosphäre materiellen und geistigen Verfall zu symbolisieren. Die Schüler/innen probierten verschiedene Techniken aus und setzten sie in der Gestaltung großformatiger Gemälde ein.

Erweitert wurde das Projekt, durch eine Schreibwerkstätte mit 12 Schülerinnen und Schülern der 6. Klassen. Ausgangspunkt war hier die von den 5. Klassen gestaltete Bilder-Serie. Die jungen Menschen sollten angeregt werden, in einem Prozess des Erinnerns schreibend auf das Erlebte und Erlittene reagieren zu können. Der Schwerpunkt des prozessorientierten Projektes lag auf folgenden Zielen: das Wechselspiel zwischen Bildsprache und Literatur erhellen, Kunst wahrnehmen und aufnehmen als Inspiration für eigenes kreatives Handeln.