Stoff gegen den Krieg

Was für Ängste gibt es in der Jugend? Wie bewältigen die jungen Menschen diese? Was bedeutet Auseinandersetzung, Streit und Krieg für sie? Wie kann ich im zeichnerischen Ausdruck damit umgehen? Und zum Schluss wie kann ich im Unterricht meine Emotion, meine Reflexion, meinen Entwurf professionell und innovativ in der Siebdruck Technik umsetzen.

Die Welt implodiert und explodiert gerade gleichzeitig. Eine kriegerische Auseinandersetzung folgt auf die nächste - sei es mit Waffen und Drohnen, oder verbal im Bereich Frauenfeindlichkeit und Rechtsextremismus. Im schulischen Kontext Themen über Themen. Das Projekt "Stoff gegen den Krieg" fordert zum einen die Idee der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Krieg in jeder erdenklichen Form, zum anderen der Stoff - als zweideutiges Wort - als die Materialität des Stoffes, und die inhaltliche Bedeutungsebene - Was können/ sollen wir alle dagegen tun? Auf dieser Ebene beginnt die Entwurfsfindung für textile stoffliche Filmdrucke. Drei Meter Stoff gegen den Krieg entstanden. Sehr unterschiedlich ist der Zugang: Ein Stoff mit dem Namen "Schnittmuster" entsteht: Der Bildinhalt - Frauen, aber auch Männer helfen im Hintergrund von entsetzlichen kriegerischen Handlungen, sie nähen Atemschutzmasken, weiße Fahnen und auch Leichensäcke. Ein anderer Stoff: Camouflage - zeigt einen typischen Soldaten/Uniformstoff in Camouflage Optik. Jedoch sind in den weichen Wellenformen verzweifelte Gesichter eingeschnitten, die sich nur bei genauester intimer Betrachtung erschließen. Ein weiterer Stoff: Die Schreitenden - schreitende Hosenbeine im Stechschritt und hilfesuchende Hände, die fast schreiend auf uns wirken - wechseln sich als Rapportmuster ab. "Wessen Blut klebt an deiner Sohle" - zeigt uns nur die Abdrücke von Sohlen, von scheinbar sehr robusten Schuhen. Und so entstand eine Serie von vielen drei Meter langen textilen Flächen, abgebildet sind die Auseinandersetzungen der jungen Menschen mit dem Thema Krieg - als Siebdrucke auf hellen einfärbigen Stoffen gedruckt.