Alles in der Norm?
Projektbeschreibung
SCHULE: BG/BRG Sillgasse
6020 Innsbruck, Sillgasse 10
bg-sillgasse.tsn.at
www.bg-sillgasse.tsn.atKULTURPARTNER: Stiftung FREIZEIT
6344 Walchsee, Hausbergstraße 38
www.stiftungfreizeit.com
TEILNEHMER/INNEN:
Alter: 11–12 Jahre
Anzahl: 28
PROJEKTBESCHREIBUNG:
Vom Teddy bis zur Zahnbürste: Alles hat seine Norm.
Normen sind wichtig, weil die Gesellschaft ohne sie am Rande des Zusammenbruchs stünde. Materielle Normen, DIN-Normen, soziale Normen. Sie dienen der Bewertung und dem Vergleich, sind aber auch Instrumente der Gleichrichtung und diese zu hinterfragen wird durch Gewohnheiten erschwert. Dabei ist gerade in Zeiten des Klimawandels, eine Infragestellung von Richtlinien von entscheidender Bedeutung. Nicht normgemäße Lebensmittel werden vernichtet, andere Güter wiederum werden um die halbe Welt transportiert, weil sie der Norm entsprechen. Nur in der Auflösung bestimmter normativer Strukturen können neue Handlungsformen entstehen.
Die Schüler/innen beschäftigten sich theoretisch, zeichnerisch, skulptural und performativ mit dem Thema der Normierung.
Theorie: Die DIN EN 1729 ist die Norm, die Anforderungen an Schulmöbel definiert. Auch der Architekt Le Corbusier entwickelte ein universelles Maßsystem, den sogenannten "Modulor" als Versuch, der Architektur eine am Mass des Menschen orientierte Ordnung zu geben. Die Schüler/innen machten den Modulor-Selbstversuch, indem sie überlagernd ihre Körperumrisse skizzierten und stellten diese Ordnung auf den Kopf.
Zeichnung: Ein Künstlerselbstporträt spiegelt dessen Selbsteinschätzung und sein Verhältnis zur Gesellschaft wieder. Ein Passfoto ist ein biometrischen Erkennungsverfahren. Dem Passfoto stellten die Schüler/innen ihr gezeichnetes Selbstporträt gegenüber.
Skulptur: Normen ermöglichen es, Produkte möglichst ökonomisch herzustellen. Andy Warhol ließ massenhafte Siebdrucke durch kleine Verschiebungen zum Unikat werden. Die Schüler/innen formten aus Salzteig SPAX Schrauben im vergrößerten Maßstab zum Unikaten nach.
Performance: Was ist anders, wenn wir uns anders im öffentlichen Raum bewegen? Wenn wir langsam oder rückwärts durch die Stadt gehen? Auf dem Stadtparkett Walzer tanzen?
"Ohne Abweichung von der Norm ist Fortschritt nicht möglich", sagte Frank Zappa.
– Markus Blösl