Digitaler Humanismus: Wie geht das?
Projektbeschreibung
SCHULE: HTBLVA Villach
9500 Villach, Tschinowitscherweg 5
www.htl-villach.at
KULTURPARTNER: Poetry in Business – Verein zur Förderung von Zukunftskompetenzen
1190 Wien, Gymnasiumstraße 68/9
www.poetryinbusiness.cc
TEILNEHMER/INNEN:
Alter: 15–17 Jahre
Anzahl: 13
PROJEKTBESCHREIBUNG:
Beim Check-in zu Beginn des Projekts wollten wir wissen: Welche Charakterzüge sind bei Lehrenden besonders wichtig? Die Schüler/innen erwähnten Fairness, Geduld, ein nettes Miteinander und Freude an der Wissensvermittlung.
Dann machen wir einen Gedankensprung und finden uns in einem imaginativen Space Ship wieder, wo Menschen und Roboter zusammenarbeiten. Um eine Revolte zu verhindern, müssen sich die menschlichen und die humanoiden Teams einer getrennten Befragung unterziehen und 6 Fragen zu Teamarbeit, Produktivität und Zufriedenheit beantworten. Als Inspiration dient Olga Ravns Roman "Die Angestellten". Für die Schüler/innen der 2. Klasse ist alles ungewohnt. Sie müssen sich in eine Künstliche Intelligenz hineinversetzen und überlegen: Wie soll eine KI belohnt werden? Darf eine KI für immer existieren? Braucht eine KI Rechte? Wo bleiben die Menschen? Jedes Team definiert 6 Eigenschaften, die ihnen besonders wichtig erscheinen. Wir definieren gemeinsam einen Farbcode. "Blaugrün" steht z.B. für Durchhaltevermögen; "rot" bedeutet Motivation und Aktivität; "gelb" bedeutet Empathie. Mithilfe der Farbcodes visualisieren die Schüler/innen ihre Ergebnisse.
Den Impuls dafür liefert der Künstler Arno Popotnig mit seiner Installation "Unterständler" – die Schnittflächen von Holzstücken wurden nach dem zuvor definierten Farbcode bemalt und symbolisieren Individualität und zugleich das Kollektiv. Sie spiegeln die Werte der gesamten "Belegschaft".
Sehr interessant war schließlich unsere Reflexion. Ein Schüler sagte: "Mir ist jetzt klar, dass ich nicht mehr alles an ChatGPT auslagern darf." Eine Schülerin meinte: "Die KI darf nie intelligenter werden als wir Menschen." Gut fanden die meisten, dass sie 5 Stunden lang nur Englisch gesprochen hatten. Für einige wenige wird in solchen Workshops zu viel geredet; sie wollen lieber leistungsorientiert lernen; emotionale Bildung würde sie vom Wesentlichen abhalten. Die Kreativarbeit hat aber allen Spaß gemacht – und die Installation darf im Schulhof stehen bleiben.
– Christina Merl