W wie WIR
SCHULE: BHAK/BHAS Wörgl
6300 Wörgl, Innsbrucker Straße 34
https://hak-woergl.at
KULTURPARTNER: Stiftung FREIZEIT
6344 Walchsee, Hausbergstraße 38
www.stiftungfreizeit.com
TEILNEHMER/INNEN:
Alter: 18–19 Jahre
Anzahl: 21
PROJEKTBESCHREIBUNG:
Für den französischer Schriftsteller Michel Butor ist die Stadt ein Text, aus dem er liest und über den er nachdenkt. Der Gattung nach geradezu ein guter Roman.
Überall begegnet uns Geschriebenes: Hinweisschilder, Reklametafeln, Denkmalinschriften. Nimmt man die kommunikativen Vorgänge im öffentlichen Raum unter die Lupe stellen sich weitere Fragen: Mit welchen Interessen besetzen Texte den öffentlichen Raum? Welche Bedeutung haben sie in unserer Alltagswirklichkeit? Wer knallt uns mit Werbebotschaften, politischer Meinungsbildung oder religiösen Grundwerten zu? Wer darf frei plakatieren? Welche Parteien treffen aufeinander?
Bei aller Medienvielfalt ist der öffentliche Raum das einzige Informationsmedium, das allen Menschen gleichermaßen zugänglich ist. Hier kommen sehr viele zu Wort. Aber können dort alle mitreden?
Der rumänischen Künstler Dan Perjovschi überzog auf der documenta 15 Kassel den Bahnhofsplatz mit einer Horizontalen Zeitung mit gesellschaftspolitischen Botschaften in einer comichaften Art – kritisch und ironisch. Zeichnung und Text verschmelzen ineinander und machten den Zugang zu selbst komplexen Themen spielerisch für eine breite Öffentlichkeit möglich.
Der Schriftzug "Black Lives Matter" auf einer Straße im Regierungsviertel in Washington als Solidaritätsbotschaft für die Protestbewegung war sogar auf Satellitenbildern zu sehen. Die gelben Buchstaben zeigen, dass Botschaften im öffentlichen Raum trotz aller digitaler Vernetzung eine große Rolle spielen, um komplexe gesellschaftliche Konflikte zu repräsentieren.
In W wie WIR schreiben die Schüler/innen ihre Texte in die Stadt, denn sie haben viel zu sagen. Mit selbstgemachten großformatigen Buchstaben die von mehreren Personen zu Wörtern zusammengefügt und demonstrativ durch die Stadt getragen werden können.
1:1 und loud and proud.
– Markus Blösl