Leichte Küche aus schweren Zeiten
SCHULE: NÖ Informatik MS Orth a. d. Donau
2304 Orth an der Donau, Schlossplatz 4
KULTUREINRICHTUNG: museumORTH
2304 Orth an der Donau, Schlossplatz 1
SCHÜLER/INNEN:
Alter: 12–14 Jahre
Anzahl: 42
PROJEKTBESCHREIBUNG:
Zu Beginn gab es Interviews mit Zeitzeuginnen im örtlichen Pflege- und Betreuungszentrum nach dem Modell des "Speed-Datings": 10 ältere Damen gaben Auskunft über die Speisen ihrer Kindheit. Mittels Fragebögen erfuhren die Schüler/innen der 3. Klassen, was zu welcher Tageszeit gegessen wurde.
Bei zwei weiteren Terminen berichteten fünf Zeitzeug/innen ausführlich über ihre Kindheit im Krieg. Sie berichteten von Lebensmittelkarten und den "Hamster-Fahrten" der Städter, die Lebensmittel vom Land beschafften und am "Schwarzmarkt" verkauften und von den Care-Paketen. Vor allem waren die Jugendlichen darüber erstaunt, was alles gegessen wurde: sie hörten von Eichelmehl, gebackenem Kuheuter, Schnecken aus dem Wald und von geröstetem Hirn mit Ei. Sie erfuhren, dass die Arbeiter am Land Kleinvieh hielten und einen Garten zur Selbstversorgung hatten. Dass aus Gerste Kaffee, aus Brennnesseln Spinat und aus Löwenzahn Salat gemacht wurde.
Je nach Lebensumständen erfuhren wir verschiedene Kriegs- und Nachkriegserlebnisse – auch die Flucht vor den Russen, die Vertreibung der Sudetendeutschen und traumatische Kriegserlebnisse kamen zur Sprache.
Anschließend kochten die Schüler/innen an drei Kochtagen jeweils ein Menü nach alten Rezepten und hielten in Fragebögen ihre Eindrücke fest. Dabei überwog ein positives Echo über die Berichte der Zeitzeug/innen und das Probekochen von unbekannten Speisen. Im museumORTH präsentieren wir das Projekt und über Kopfhörer kann man die Geschichten der Zeitzeug/innen hören.
– Hilde Fuchs