ISLAM, MUSIK und RADIKALISMUS

Im Zuge radikalisierter Vorstellungen über Islam und islamische Lebenskultur werden Schulen, Spitäler und andere öffentliche Einrichtungen zu Austragungsorten extremsalafistischer und islamophober Konfliktparteien. Die Kontroversen kreisen auch um das Thema, ob Musik haram, religiös verboten, sei. Im Besonderen liegen Ängste über Anregung von sexuellen Trieben durch Musik vor.Ein Schwerpunkt des Workshops ist auf die Vermittlung der osmanischen klassischen Musik gelegt, gespielt auf Originalinstrumenten. Mete führt ebenso in die Praxis der additiven Rhythmen des Orients ein, und zeigt wie das Neuntelton-System des Pythagoras bis heute in der osmanischen Musik Bestand hat. Es werden Grundlagen der islamischen Traditionen über Musik und Ästhetik vermittelt. Weiters werden in einer Bildpräsentation alte islamische Spitäler, in denen Musiktherapie angewendet wurde, gezeigt. Der Begriff nafs, Triebseele, wird ebenso aus Religion, alter Medizin und Philosophie erklärt und die Bedeutung in der heutigen Psychotherapie beschrieben. Islamische Kulturen werden im Workshop in vielen Perspektiven und Besonderheiten besprochen und künstlerisch in Dichtung und Musik vorgeführt. Ziel des Workshops ist es, Jugendliche zu motivieren nach den Wurzeln islamischer und orientalischer Musik Ausschau zu halten und Hintergründe des heutigen islamistischen Fanatismus zu erkennen und für sich selbstständig zu beantworten.